7. Juli 2010

Bericht Jugend und Parlament 2010



Im Bundestag findet jährlich ein großes Planspiel statt, zu dem rund 312 Jugendliche von Abgeordneten eingeladen werden. Als Teilnehmer_in soll mensch sich in die Rolle einer_eines fiktiven Abgeordneten versetzen und sich vier Tage lang mit Gesetzgebungsprozessen im Bundestag auseinandersetzen. Dieses Jahr hatte ich das Glück, von Sven-Christian Kindler, MdB, eingeladen zu werden.

 

Als wir uns in Berlin trafen, wurden wir von jungen Journalist_innen begleitet und interviewt- es ging um Svens Arbeit und wie es so ist, im Bundestag zu sitzen. Besonders ist mir in Erinnerung geblieben, was ich in den Jugend und Parlament-Tagen dann selbst erlebt habe: Die Regierungskoalition hat die Mehrheit und kann damit die Opposition (fast) immer überstimmen. Das kann ganz schön deprimierend sein. Sven sagt dazu, mensch müsse den richtigen Ausgleich finden zwischen Ärger und Verzweiflung darüber und Nach-Vorn-Schauen und weiterkämpfen. Denn Letzteres ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit, die stressig und anstrengend ist, zugleich aber auch Spaß macht und sich sehr abwechslungsreich gestaltet. Sich Einsetzen für Veränderung und die Aufgabe wahrnehmen, die der_dem Abgeordneten von Partei und Wähler_in zugeteilt wurde.

In den vier Tagen erlebte ich vereinfacht, was es heißt, sich in der Fraktion auf eine gemeinsame Linie einigen zu müssen und unter Zeitdruck Entscheidungen zu treffen. Auch die Ausschussarbeit (für mich beim Ausschuss Inneres) war sehr interessant und diskussionsreich, da wir uns mit dem Thema Volksentscheide auf Bundesebene auseinander gesetzt haben. Im Plenum, in der zweiten und dritten Lesung am letzten Tag, wurden dann die verschiedenen Gesetzesvorschläge von Alkoholverbot für Jugendliche bis zu Zukunft der Rente debattiert und abgestimmt.

Rundum eine sehr lohnende Veranstaltung, bei der mensch viele engagierte Jugendliche und wichtige Prozesse im Bundestag erlebt und kennenlernt.



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