26. April 2018

Rede auf Kundgebung gegen das Frei.Wild Konzert



Folgende Rede eines unserer Mitglieder wurde am 26.04.18 bei der Demonstartion gegen die Band Frei.Wild in der TUI.Arena gehalten:

Wir sind heute hier, weil wir ein Zeichen setzen wollen gegen den Auftritt der Band Frei.Wild in der TUI-Arena am Abend. Warum das? Frei.Wild distanziert sich in ewig langen Statements gegenüber dem sogenannten Extremismus und Rassismus. Warum sollte man also etwas gegen ihre Musik und ihre Fans haben?

Ihre Texte sprechen eine andere Sprache als die von PR-Managern erdachten kläglichen Distanzierungsversuche. Diese Texte handeln von völkischer Heimatliebe, Nationalismus und Hass. Dabei bedienen sie sich einer „Blut und Boden“-Ideologie, die alle ausschließt, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Damit wird Ausgrenzung von Andersdenkenden und Geflüchteten geschürt und gefördert. Frei.Wild ist Pegida für die Ohren! – und genauso werden wir darauf reagieren.

Wie ihre Fans ticken konnten wir auch schon bei der Bewerbung dieser Kundgebung erkennen. Mitglieder von uns, die sich auf Diskussionen mit Frei.Wild-Fans einließen bekamen auf Facebook Drohnachrichten und wurden mit Hass überschüttet.

In ihren Liedern heißt es unter anderem:

„Da, wo wir leben, da wo wir stehen, ist unser Erbe, liegt unser Segen, Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache“ und

„Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat, ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk.“ Das ist widerlichste Blut-und-Boden-Ideologie und alles andere als unpolitisch.

Und überhaupt: wer sich in Zeiten des Rechtsrucks in der gesamten Gesellschaft jeder politischen Verantwortung entzieht und dabei auch noch das dahinterstehende Denken bei ihren Fans befördert, der ist nicht bunt oder tolerant. Der gehört mit zum Rechtsruck, und sorgt mit für brennende Flüchtlingsunterkünfte und rassistische Übergriffe.  Eure Volkstümelei kotzt uns an! Und deshalb sind wir heute hier.

Wir demonstrieren nicht nur gegen Frei.Wild und ihre Fans. Auch die Betreiber der TUI-Arena müssen sich Fragen, ob sie an rechter Hetze, menschenfeindlicher Ideologie, Nationalismus und Rassismus ihr Geld verdienen wollen. Wer Steigbügelhalter für Rechtsrock von Freiwild oder auch für Antisemitismus von Xavier Naidoo spielt, macht sich mitschuldig und wird unseren Protest ernten.

Deshalb sind wir heute hier und deshalb sind die Auftritte dieser Band in fast jeder Stadt von Protesten begleitet. In den letzten Wochen haben unzählige Freundinnen und Freunde in Bremen, Kiel und Nürnberg das Gleiche gemacht, wie wir heute: Flagge gezeigt, gegen Nationalismus, Rechtsrock und das was gerne Grauzone genannt wird. Wenn Frei.Wild oder ähnliche Bands in Hannover auftreten, dann werden wir das nicht einfach ohne Widerspruch hinnehmen. Vielen Dank, dass ihr heute hier seid!



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